Dahme-Spreewald -
An der Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Lieberose in Jamlitz (Dahme-Spreewald) haben Gymnasiasten aus Neuzelle (Oder-Spree) eine neue Gedenkskulptur geschaffen. Sie wurde am Donnerstag fertiggestellt.
Vier Tage lang haben die Schülerinnen in Zusammenarbeit mit dem Künstler Johannes Pfeifer riesige Klanghölzer gebaut und entlang der Schienen, auf denen die KZ-Insassen transportiert wurden, aufgehangen. "Ich hab mich da so reinversetzt in einen Zug, der so langsam über die Schwellen fährt und dieses typische Geräusch macht", so der Künstler über seine Idee.
Klangschwellen sollen Leid symbolisieren
Die großen Klanghölzer erzeugen beim Anschlagen einen tiefen, dumpfen Ton, der zudem das Leid symbolisieren soll, das hier geschehen ist. Künstler und Jugendliche haben die gemeinsame Zeit auch dafür genutzt, über die Geschehnisse im KZ-Außenlager zu sprechen. Organisiert wurden die Projekttage von der Schule in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein "Brandung e.V.".
Schülerin Lorely konnte sich durch das Projekt besser an das Thema annähern, wie sie sagt. Man sehe in Jamlitz, wie nah an der Heimat die NS-Verbrechen passierten. "Man hat ein Mitgefühl mit den Leuten, wenn man hier ist, wo so viele Leute gestorben sind", sagt die Zwölftklässlerin.
Im Außenlager Lieberose des Konzentrationslagers Sachsenhausen waren ab 1943 vor allem jüdische Häftlinge aus Osteuropa eingesperrt und zu schwerer Arbeit gezwungen worden. Das Lager wurde am 2. Februar 1945 aufgelöst. Mehr als 1.000 Insassen wurden damals auf dem Gelände ermordet, die übrigen 2.000 Gefangenen wurden zu einem Todesmarsch in das Hauptlager Sachsenhausen gezwungen. Viele überlebten diesen Marsch nicht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 10.10.2024, 16:40 Uhr